Der Begriff «Tiefeninterview» leitet sich ab aus dem Englischen In-Depth-Interview (IDI). In einem Tiefeninterview geht es darum, Einstellungen, Motive und Bedürfnisse der Befragten vertieft zu explorieren. Um dies zu ermöglichen, werden Tiefeninterviews als teilstrukturierte Einzelinterviews durchgeführt. Der oder die Interviewer:in folgt einem Leitfaden, der gewisse Themen der Befragung festlegt. Diese Strukturierung macht die Interviews untereinander vergleichbar. In der Ausgestaltung des Gesprächs ist der bzw. die Interviewer:in jedoch sehr frei, kann flexibel auf die befragte Person und deren spezifische Situation eingehen und Nachfragen organisch dem Gesprächsverlauf anpassen. Diese Nähe zum natürlichen Dialog bewirkt, dass sich die befragte Person wohl und ernst genommen fühlt und dadurch authentisch Auskunft gibt. Ein starr einzuhaltender Fragekatalog würde dies deutlich erschweren. Die Offenheit für die Individualität des Gegenübers und der persönliche Kontakt im Tiefeninterview schaffen Raum für spannende und oftmals auch überraschende Erkenntnisse.

Klassische Anwendungsfälle umfassen: